Montag, 21. April 2008

Grabensprung an der TU Darmstadt

Ein Experiment an der TU Darmstadt verzückt die FAZ. Rund 80 angehende Ingenieure sitzen an diesem Vorabend Anfang April vor vier Philosophieprofessoren. Gleich soll der Probelauf für eine vom kommenden Semester an verpflichtende Lehrveranstaltung beginnen: Die Vorlesungsreihe „Philosophie für Maschinenbauer“ ist in dieser Form ein Novum in Deutschland. „Sie sollen lernen, wie wir ticken“, kündigt der Wissenschaftsphilosoph Alfred Nordmann den Hörern an, die sich freiwillig auf den Zusammenstoß mit einer anderen Fachwelt einlassen.

Die Brücke über den Graben zwischen den Wissenskulturen führt über gemeinsame Begriffe: Technik und Praxis, Energie und Dynamik – geprägt hat das Vokabular der Ingenieure ein Philosoph. Denn als Aristoteles im vierten Jahrhundert vor Christus „Physik“, „Politik“ und „Poetik“ schrieb, war die Grenze zwischen Denkern und Machern noch weich und durchlässig. Erst in der Neuzeit trennten sich Schritt für Schritt die Anwender von den Theoretikern. Heute nehmen Ingenieure Geisteswissenschaftler im Allgemeinen und Philosophen im Speziellen an den Universitäten oft als weltfremde Exoten wahr – und umgekehrt.

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Donnerstag, 10. April 2008

Auf Umwegen zur Festanstellung

Eine Studie beschäftigt sich mit der "Generation Praktikum"

"Generation Praktikum": Das war das Schlagwort, das 2006 durch die Medien hallten. Beschrieben wurde damit die schwierige berufliche Situation von Hochschulabsolventen. Der damals amtierende Bundesarbeitsminister Franz Müntefering versprach sich zu kümmern und eine eigene Untersuchung zur Problematik herauszugeben. Heute nun hat Münteferings Nachfolger im Amt, Olaf Scholz, die langersehnte Studie vorgestellt.

Die meisten jungen Menschen mit abgeschlossener Ausbildung schaffen den Einstieg in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nur über Umwege. Das ist eine der zentralen Botschaften der Untersuchung, die Bundesarbeitsminister Olaf Scholz heute in Berlin vorstellte. Demnach mussten 43 Prozent noch Praktika oder befristete Beschäftigungsverhältnisse dazwischen schieben, bis es zur ersehnten Festanstellung kam. Weitere 25 Prozent befinden sich sogar immer noch im Wechsel zwischen Praktika, Leiharbeit, Teilzeit oder Arbeitslosigkeit. Die Aufnahme eines Praktikums nach erfolgreich absolvierter Ausbildung war dabei unter den 18- bis 34-Jährigen besonders verbreitet.

Von den Hochschulabsolventen machen immerhin noch 24 Prozent ein Praktikum, obwohl sie ihren Abschluss schon in der Tasche haben. Doch dieses befristete Arbeitsverhältnis ist nicht das eigentliche Problem: Besonders störte die jungen Leute die schlechte Bezahlung. So hat die Hälfte unbezahlt gearbeitet. René Rudolf, Jugendsekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes bestätigt dieses Bild.Den Grund für diese verbesserte Situation sieht Pallenberg der guten konjunkturellen Lage geschuldet. Davon profitieren seiner Auffassung nach besonders Geisteswissenschaftler. Dass sie mittlerweile leichter eine Festanstellung bekommen hat aber noch einen anderen Grund, meint Pallenberg.

Der so genannte Generalist wird besonders gerne genommen in der Wirtschaft, weil da festgestellt wurde, dass gerade in modernen Arbeitsabläufen mit flachen Hierarchien und Projektarbeit Leute die besseren sind, die nicht speziell ausgebildet sind, sondern eine Allrounder-Ausbildung haben. Die harten Inhalte können dann daraufgesattelt werden.

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